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Liebe Patienten, liebe Angehörige, liebe Ratsuchende!

(Hinweis: Nicht mehr wirklich aktuell, da 2005 geschrieben!)

Ich möchte Sie von einigen Vorkommnissen in Kenntnis setzen, welche große Auswirkungen auf Ihre Behandlung haben werden.

Diese Veränderungen betreffen zwar vornehmlich Krebspatienten. Aber auch andere Patienten und Ratsuchende waren in den letzten Monaten davon betroffen und werden es leider auch weiterhin sein. Die rechtlichen Angriffe gegen mich haben mich schließlich veranlasst, nicht mehr alle Therapien anzuwenden, wie sie noch in meinen Büchern ("Heilungschancen bei Krebs") oder zum Teil auch noch auf der Englischen Seite von "KroissCancerCenter.com" beschrieben wurden.

An diese Stelle sollte ich eine Kurzbeschreibung geben, damit Sie nicht alles lesen müssen, aber aus rechtlichen Gründen tue ich das nicht, sondern lasse lieber die Dokumente sprechen:

Die Vorgeschichte:

Ich bin seit 1979 Arzt für Allgemeinmedizin. Ich habe immer schon "Ganzheitsmedizin" betrieben; das bedeutet, dass ich Lösungen für die Patienten gesucht habe, die meist nicht üblich waren, um die gewünschten Resultate zu erzielen. Speziell betrachtete ich es bei chronischen Krankheiten nicht für sinnvoll, nur chemische Medikamente zu verabreichen, denn dies würde dazu führen, dass die Ursachen unberührt und die Krankheiten erhalten blieben.

Im Laufe der Zeit wurde ich von immer mehr Krebspatienten aufgesucht, daher suchte ich auch da nach Lösungen, welche frühere Ärzte - nicht die Pharma-Industrie oder ihre angestellten Forscher - in den letzten hundert Jahren entwickelt hatten. Hier wurde ich sehr fündig und wandte dies an meinen Patienten an. Die Erfolge waren ausgezeichnet und immer besser werdend.

So wurde mir bereits im Jahre 1997 in Brüssel "für meine Verdienste um die Ganzheitsmedizin und für holistische Krebsbehandlung" die EU-Ehrenmedaille verliehen (Siehe EU-Auszeichnung).

Im Oktober 2004 erschien mein Buch "Heilungs-Chancen bei Krebs" im Verlag Langen-Müller-Herbig.

Aber es geschahen nun auch andere Dinge: Es mehrten sich Angriffe gegen mich. Zunächst wurde ich ohne mein Wissen aufgrund von Anzeigen "feindlicher" Onkologen vom Gesundheitsministerium zwei Jahre lang untersucht und schließlich mit einem Anklagepaket konfrontiert. Alle Anklagepunkte wurden jedoch bereits in erster Instanz, einer in zweiter Instanz abgewiesen.

Als nächstes wurde mir mitgeteilt, dass ich auf meiner Homepage nicht veröffentlichen darf, dass Krebs außerhalb der Schulmedizin heilbar wäre. Dies tue ich hiermit nicht mehr. Ich bitte Sie, alle meine Veröffentlichungen dahin gehend zu deuten, dass Krebsheilungen außerhalb der Schulmedizin nicht möglich sind und dass alle meine medizinischen Bemühungen nur dahin gehen können, ein besseres Allgemeinbefinden des Patienten zu erreichen.

Berufsverbot

Im Februar 2005 - kurz nachdem mein Buch "Heilungschancen bei Krebs" erschienen war - erfolgte ein schwerer Angriff, bei dem ich mit einem plötzlichen Berufsverbot belegt wurde und der daher hier etwas ausführlicher geschildert werden muss. Sie werden sehen: Es ist eine abenteuerliche Geschichte! Sie brauchen sie natürlich nicht zu lesen, aber es ist auch im Hinblick auf "politische" und wirtschaftliche Hintergründe interessant zu wissen, was passiert ist - und was einem Außenseiter - sofern er erfolgreich ist - wahrscheinlich wieder und wieder passieren wird.

Jedenfalls bekam ich - ohne Anhörung - mit 8.2.05 Berufsverbot erteilt. Es war sicherlich "notwendig", das Berufsverbot ohne Anhörung auszusprechen, denn ich hatte ja Beweise gegen die Vorwürfe. Es wurde darauf verwiesen, dass eine Patientin nun aussagen würde, ich hätte ihr versprochen, dass ich alles heilen könne, ihr sowohl die Heilung versprochen hätte, als auch dass ihr die Haare nicht ausfallen würden, dass der Krebs nach 6 Behandlungen weg sein werde, etc. Ferner hätte ich sie nie über die Standard-Therapien aufgeklärt und sie stets davon abgehalten, ein Krankenhaus aufzusuchen, sondern sie mit Heilversprechen zu meinen eigenen Therapien überredet und gelockt.

Es wird auf eine (nicht unterschriebene!) Aussage der Patientin verwiesen, wo tatsächlich all das drinsteht.

Die Ärztekammer teilte mir zudem mit, dass ich bis zum rechtskräftigen Abschluss des gegenständlichen Verfahrens Berufsverbot habe; und vor allem teilte sie mir mit, dass dieses Berufsverbot ungeachtet jeglicher Beweise, die ich vorbringen würde, bestehen bleiben werde!

Interessante Rechtsauslegung, finden Sie nicht auch?

Da die Vorwürfe ohnehin - nach meiner Kenntnis - an den Haaren herbeigezogen waren, wartete ich zunächst unseren Einspruch ab. Aber als es im selben Ton weiter ging, ging mir ein Licht auf, dass hier etwas anderes am Laufen sein musste und ich von diesem "Gericht" kein Recht gesprochen bekommen werde, vielmehr würde das gegenständliche Verfahren bis zum Verfassungsgerichtshof oder zur EU gehen, bis es rechtskräftig abgeschlossen sein würde. Daher musste ich alle meine Mitarbeiter sowie meine Ordination kündigen und alles auflösen.

Zudem wurde die erste Verhandlung überhaupt erst für den 2.5.05 - also erst nach 3 Monaten - angesetzt!

Die ganze Sache machte mir den unübersehbaren Eindruck, dass ich zuerst bankrott gemacht werden sollte, bevor ich eine Chance bekommen würde.

Natürlich hatte dies für meine damaligen Patienten eine noch tragischere Auswirkung. Sie versuchten alles. Es war in der Folge schlimm mit anzusehen, wie ich mehrere von ihnen sterben lassen musste, ohne einschreiten zu dürfen. Bitte lesen Sie darüber in den Aussagen und Bittschriften der Patienten (Bitte lesen!).

Nun muss ich zum besseren Verständnis den Fall der betreffenden Patientin wenigstens in kurzer Form schildern, so wie ich ihn erlebt hatte. Ich tue dies hier in einer kurzen Fassung, aber gebe die Möglichkeit, den Fall genauer ansehen zu können (genauer).

Kurzfassung:

Im Januar 2004 suchte mich jene Patientin auf. Sie hatte laut ihrer Aussage seit 6 Jahren Brustkrebs, seit dieser Zeit nie eine Behandlung gemacht, und sie wollte auch weiterhin keine "schulmedizinische" haben. Sie wollte auf keinen Fall in ein Krankenhaus, weil sie unbedingt mit ihren Kindern weiterarbeiten müsse. Nun kam sie mit einem sehr fortgeschrittenen Zustand, bei welchem wegen des Krebses die ganze rechte Lunge keine Luft mehr enthielt. Ich sagte ihr, dass ich das nicht handhaben könne, schickte sie ins Spital, wo ihr die Flüssigkeit abgesaugt wurde und sie wieder mehrmals wiederholt und dezidiert weiterhin mehreren Ärzten gegenüber jede "schulmedizinische" Untersuchung und Behandlung ablehnte (siehe Arztbriefe).

In der Folge behandelte ich die Patientin relativ erfolgreich, sodass sie viele Monate arbeitsfähig war (was ihr das Wichtigste war, weil sie mit Kindern arbeitete), es ihr viel besser ging und sich ihre Lungen nicht mehr mit Flüssigkeit füllten.

Schließlich gelang es mir, sie langsam dazu zu überreden, in ihrem Heimatort ein Spital aufzusuchen, nachdem ich ihr einen netten Ansprechpartner herausgesucht hatte. Das tat sie dann auch. Dort angekommen wurde sie gar nicht zu jenem Professor vorgelassen, sondern mit Vorwürfen überhäuft und der dortige Arzt (OA Dr. Fridrik) begann mir Schwierigkeiten zu machen. Er schrieb in seiner Anzeige an die Ärztekammer: "Im Verlauf der Behandlung (des Dr. Kroiss) ist das Karzinom exulzeriert (aufgebrochen), danach ein maligner Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) und zuletzt sind Lungenmetastasen aufgetreten". Dies war natürlich eindeutig falsch, denn im Befund seines eigenen Krankenhauses VOR meinem Behandlungsbeginn (17.1.04) steht mit Datum 14.1.04 ausdrücklich vermerkt (14.1.04): "Klinisch exulzeriertes (aufgebrochenes) Mammakarzinom rechts - anamnestisch seit ca. 1 Jahr bekannt." Und "Es besteht radiologisch der hochgradige Verdacht auf bilaterale Lungenrundherde (=Lungenmetastasen)."! Ebenso ist dort mit demselben Datum bezüglich der Lungen aktenkundig: "Die Patientin wird wegen eines Pleuraergusses rechts stationär aufgenommen" und "Es wurde bereits am 10.01.04 im Hanusch Krankenhaus in Wien eine Punktion desselben durchgeführt.".
All die beschriebenen Zustände waren also bereits vorhanden gewesen, bevor ich meine Behandlung begonnen hatte!

Dann kamen im Juli 04 aufgrund dieser Anzeige zwei Amtsärzte zu mir, erkannten jedoch offenbar, dass die Vorwürfe nicht den Tatsachen entsprachen und schrieben einen entsprechenden Bericht, sodass der Fall von der Seite der Behörde zu den Akten gelegt wurde!

Ein halbes Jahr später bekam ich jedoch von der Ärztekammer unversehens Berufsverbot, weil eben nun eine "Aussage" vorläge, auf welcher Basis mir vorgeworfen wurde, ich hätte einer Patientin wiederholt gesagt, ich könne alles heilen, hätte sie nicht über ihre Erkrankung und die Therapien aufgeklärt, und alle diese seltsamen Sachen.

Im Ganzen eine völlig unglaubwürdige Geschichte, denn ich kannte die Patientin gut.

Auch meine Mitarbeiter konnten es nicht glauben - sie kannten die Patientin ja noch besser, weil diese ja nur Samstags zu Behandlung kommen wollte (sonst würde jeder merken, dass sie krank ist) und fuhren zu ihr hin.

Sie zeigten ihr die "Aussage". Die Patientin war sehr erstaunt und über einige Passagen völlig entrüstet. Sie hat sich darüber sehr aufgeregt, dass es "da falsch steht" und dass sie "es so nie gesagt" hatte. Sie sagte, dass "es vollkommen verdreht" sei. Es stellte sich heraus, dass sie das Protokoll nie gelesen und nicht unterschrieben hatte, sondern nur unterschrieben hatte, dass sie da war und mit einer Tonbandaufnahme und nachfolgender Übertragung einverstanden war. Sie wollte völlig aufgebracht den Namen jenes Juristen der Linzer Ärztekammer wissen, der das so niedergeschrieben hatte, denn so habe sie das nie gesagt (Siehe Gedächtnisprotokoll meiner beiden Mitarbeiter).

Durch diese erstaunliche Entwicklung sah ich mich veranlasst, eine neutrale Detektei zu beauftragen, um die Aussage der Patientin zu überprüfen. Denn es war davon auszugehen, dass man meinen Mitarbeitern ebenfalls nichts glauben würde - so wie mir -, sondern eher alles gegen mich verwenden würde.

Ich gab ein paar exemplarische Fragen vor und ersuchte die Detektei, die Patientin weiter frei über die ganze Angelegenheit aussagen zu lassen und dies neutral zu protokollieren.

Dass die Patientin schließlich sogar unterschrieb und schriftlich festlegte, dass nun diese neue Aussage aufgrund der Initiative und dem ausdrücklichen Wunsch der Patientin die falsche Aussage vom 4.1.05 ersetzen soll, lag gar nicht in meiner Absicht und war nicht mein Auftrag gewesen, sondern dies war ihr ausdrücklicher, niedergeschriebener Wunsch, um die Unwahrheiten auszuräumen. Bitte lesen Sie das gesamte

Ermittlungsprotokoll

Daraus geht ebenfalls hervor, wie es zu der falschen "Aussage" gekommen war!

In dem Ermittlungsprotokoll des Detektivbüros sind jene Stellen gelb markiert, welche die Patienten "nie gesagt" hatte und somit eigentlich die Anklage der Ärztekammer vollständig entkräfteten. Gelb mit   rotem Randbalken ist markiert, wie es nach Beobachtung der Patientin zu jenen "Einfügungen" gekommen war.


















Was sagt man dazu?
War das ein Komplott??

Um alles zu erfahren, war ich auch noch zum Hausarzt der Patientin in Linz gefahren, um eventuelle Informationen einzuholen. Diese erwiesen sich von großer Bedeutung und bewiesen nunmehr wirklich eindeutig, dass all die Vorwürfe haltlos waren.

Wortlaut des Hausarztes:

"Am Beginn ihrer Brustkrebserkrankung im Februar 2002 wurde von mir eine Mammographie veranlasst, die einen verdächtigen Befund ergab. Als ich die Patientin aufklärte, weigerte sie sich schon damals strikt, sich behandeln zu lassen. Lieber würde sie sterben, als sich die Brust wegnehmen zu lassen. Auch eine Chemotherapie käme für sie nicht in Frage.
Daraufhin habe ich die Patientin erst zwei Jahre später gesehen. Da sich die Bronchitis nicht besserte, suchte sie das Spital auf. Dabei stellte sich heraus, dass bereits Metastasen vorhanden waren. Sie wolle sich jetzt behandeln lassen, würde das aber in Wien tun, weil dort ihre Tochter wohne.
Sie begann ihre Behandlung bei Dr. Kroiss in Wien, gelegentlich war sie zu Blutabnahmen und Spritzen (Ukrain) bei mir. Die Patientin war immer sehr gesprächig ... . Der Patientin war ihre ausweglose Situation völlig klar, insbesondere war ihr klar, dass ihre Heilungschancen gleich null waren.
Warum Dr. Kroiss etwas versäumt haben soll, ist mir völlig unverständlich. Jedes Mal wenn sie von Wien kam, machte sie einen guten Eindruck. Mehrmals äußerte sie mir gegenüber, dass sie sich in den besten Händen befinden würde. Sie war mit der Behandlung von Dr. Kroiss sehr zufrieden. Ihre jetzigen Reklamationen wegen Heilversprechen passen gar nicht zu ihren damaligen Äußerungen und zu ihrem damaligen Verhalten. Auch den Haarausfall hat sie damals akzeptiert."


Nach der Aussage des Hausarztes war die Patientin also bereits zwei Jahre vorher aufgeklärt worden, hatte schon damals alle Behandlungen abgelehnt und wollte schon damals nie in ein Spital. Außerdem wurde durch diese Aussage klar, dass sie nie die Erwartung einer Heilung gehabt hatte, wie die Anklage aufgrund der "Zeugenaussage" behauptete, etc.

Mit diesen Beweisen gestärkt, ging ich noch mit dem Vertrauen in die Verhandlung, dass dort auch jemand "Gerechtigkeit" sprechen würde. Ich dachte: Entweder die Kammer ist nun anständig und stellt das Verfahren ein, oder sie "muss" mich nun erst recht verurteilen, weil ...
Für mich war die Frage: Steckt die Kammer mit drin oder nicht? - Es war spannend.

Am 2.5.05 fand also die "Verhandlung" statt.

Kurz gesagt: Das Urteil war bereits fix und fertig geschrieben und lautete "schuldig". Es lag am Ende - für uns natürlich überraschend (denn ich hatte ja gerade erst zum ersten Mal ausgesagt) - in der endgültigen Fassung vor, die dann verlesen wurde.
Während der "Verhandlung" wunderte ich mich noch, warum man mich nicht über alle Punkte befragte. Speziell wurden ein paar Dinge bei der Befragung durch den Richter ausgelassen, die jedoch bereits im vorgedruckten Urteil standen ("könne alles heilen").
Ich wunderte mich auch, warum - nach meiner Beobachtung - die Beisitzer (Richter) zum Beispiel die Aussage des Hausarztes gar nicht kannten. Auch der Richter fand sie nicht in seinen Akten, wo sie zweifellos war, denn wir hatten sie schriftlich vorgelegt. Ich gab ihm eine Kopie, die ich mitgebracht hatte.
Stattdessen wurde ein fertig geschriebenes Urteil verlesen.
Auch meine Zeugen wurden weder geladen noch gehört, obwohl sie draußen warteten. Begründung: "das wird nicht nötig sein"!
Eine Stunde stellte ich alles richtig, gab genaue Auskunft, belegte alles mit Beweisen - zugegeben: für die Kammer sehr unangenehmen Beweisen... - und dann verlas man ein vorbereitetes Urteil?

Woran mag das liegen?

Dass meine Entlastungszeugen nicht geladen wurden ... woran mag das liegen?

Man hatte offenbar tatsächlich das anfängliche "Versprechen" eingelöst, dass es wirklich egal sein würde, was für Beweise ich vorlegen würde. Nun war es nicht nur eine interessante Rechtsauslegung sondern auch eine sehr interessante Rechtsprechung.
Wie zum Hohn bekam ich ein paar Tage später den Bescheid, dass das Berufsverbot aufgehoben wurde und ich wieder arbeiten darf. . Man hatte mir schon vor der Verhandlung den Vorschlag gemacht, mich schuldig zu bekennen - dann könne ich am nächsten Tag zu arbeiten beginnen ...!
Man begründete es damit, dass es der Kammer nicht gestattet sei, mich für länger als für 3 Monate mit Berufsverbot zu belegen ...

Nun hatte ich jedoch aber keine Praxis mehr ...! Ich hatte ja alles aufgelöst, denn ich hatte meiner Kammer ja schließlich geglaubt, dass ich bis zum rechtsgültigen Abschluss gesperrt sein würde - und wir hatten das Urteil natürlich nicht akzeptiert sondern Einspruch erhoben.
Aber man kann sich auf gar nichts mehr verlassen ...!

Was das insgesamt für mich bedeutet:

Inzwischen fühle ich mich von der Angelegenheit nicht mehr sehr betroffen, sondern ich finde sie amüsant. Auch betrachte ich sie als Ehre: Offenbar war meine Arbeit erfolgreicher, als einige Leute tolerieren können, sodass man von Seiten der Ärztekammer zu solchen "außergewöhnlichen Maßnahmen" gegriffen hat.
Dass so etwas in einem Rechtsstaat möglich wäre, hätte ich mir allerdings niemals gedacht.

Für mich persönlich gibt es - nach diesem Urteil - natürlich den dringenden Verdacht, dass die Kammer ihr Vorgehen durch das Urteil gerechtfertigt hat. Das führt mich in logischer Folge dazu, dass sie so etwas morgen wieder machen werden - mit mir auf jeden Fall, aber natürlich auch mit anderen Ärzten ...

Wie kann ich da noch arbeiten? - Wie kann jemand von mir erwarten, mich wieder in diese Situation zu begeben, indem ich der Einladung der Ärztekammer folge, meinen Beruf wieder auszuüben?

Im Großen gesehen wird im Nachhinein verständlich, dass "es so kommen musste": Ich habe mich immer bemüht, das Beste für meine Patienten zu finden und zu tun. Ich verstand allerdings meine ärztliche Tätigkeit immer so, dass ich Lösungen suchte, die nicht sofort vorhanden und vielleicht nicht üblich waren. Ich hatte einen sehr guten Ruf - vielleicht nicht bei allen Ärzten aber sicher bei den Patienten.

Es ist richtig, dass meine Tätigkeit weit über die "normalen" Therapiemethoden hinausgegangen ist. Aber wenn ich gezwungen werde, nur das "Normale" für meine Patienten zu tun - nur damit ich unbehelligt gelassen werde - macht mein medizinisches Wirken für mich keinen Sinn mehr.

Ich bin mir noch nicht sicher, was ich tun werde.

Es ist mir wenigstens eine Ehre, dass man mich offenbar zum Kreis derjenigen zählt, die als "gefährlich" genug gelten oder galten, dass sie deswegen attackiert oder gar ruiniert wurden, nämlich weil sie etwas gegen den Krebs tun konnten. Es sind große Namen dabei, und es widerstrebt mir, mich selbst in diese Kategorie zu zählen, denn ich habe nichts erfunden.

Wenn ich wieder arbeite, so werde ich nicht mehr so viele Krebs-Patienten behandeln können. Ich bitte Sie, das zu berücksichtigen! - Ich werde sicherlich nicht mehr zu einem großen Betrieb zurückehren können, wo ich mit viel Einsatz - mit vielen Mitarbeitern - vielen Patienten helfen konnte.

Neue Praxis

Nun arbeite ich wieder. Wie gesagt - etwas eingeschränkt, weil in kleinerem aber dafür persönlicherem Rahmen. Ich hatte ja meine Praxis gekündigt und meine Mitarbeiter ebenfalls. Ich werde nun jedoch nicht mehr zu einer großen Praxis zurückkehren, sondern im jetzigen kleineren Rahmen weiterarbeiten. Ich kann nicht mehr so viele Patienten empfangen und ich kann nicht mehr alle Therapien anbieten, die ich früher hatte und die ich zum Teil in meinem Buch "Heilungschancen bei Krebs" aufgeführt hatte.

Wenn Sie als Krebspatient zu mir kommen, werden Sie mir zudem alle möglichen Papiere unterschreiben müssen, fast schon bis zur Lächerlichkeit.

Bitte beachten Sie, dass ich eine neue Adresse habe (1230 Wien, Speisingerstraße 187); die Telefonnummer ist die gleiche geblieben. (+43-1-9825767)

Herzliche Grüße,

Dr. Kroiss
 


Nachtrag:

Die Ärztekammer hatte mich wegen der selben Sache auch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Die Anklage lautete auf Körperverletzung, schwere Köperverletzung und Betrug.

Im Unterschied zur Verhandlung in der Ärztekammer wurden hier jedoch die Zeugen geladen, auch die Patientin kam und stellte alles noch einmal richtig. Der Richter zeigte sich zudem gut informiert, hatte die Akten genau studiert. Die Verhandlung dauerte nur halb so lange wie angesetzt, denn bald war für das Gericht alles klar. Obwohl der onkologische Gutachter sehr dagegen war, wurde ich rechtskräftig freigesprochen. Das geschah am 12. Mai 2006.

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